Geocaching

… habe ich bisher immer als Hobby von irgendwelchen schrägen Vögeln betrachtet, die nichts besseres zu tun haben, als stundenlang durch matschige Wälder zu ziehen und da irgendwelche Kapseln mit Zettelchen zu suchen.

Bisher. (mehr …)

Ein Semester mit dem Kulturticket

Seit dem letzten Wintersemester gibt es für Göttinger Studenten ein sogenanntes Kulturticket. Das ist eine feine Sache, ermöglicht es doch freien oder erheblich reduzierten Eintritt zu verschiedenen Göttingern Kultureinrichtungen. Darunter kann man kostenlos in alle Theater (wp:Junges Theater Göttingen|JT, wp:Deutsches Theater Göttingen|Deutsches und wp:Theater im OP|ThOP) gehen und etwa Konzerte im Apex anschauen. Außerdem kann man sich die Sammlungen der Universität und das Stadtmuseum angucken. Für damals noch 7,60 Euro1 im Semester. Hier meine persönliche Bilanz des ersten Semesters: (mehr …)

Wikipedia meets Landtag

Gestern und heute fand das wp:Wikipedia:Landtagsprojekt/Niedersachsen|Landtagsprojekt der Wikipedia im Niedersächsischen Landtag in Hannover statt. Dabei geht es darum, von den Abgeordneten und den Regierungsmitgliedern professionelle Fotos zu machen, die dann der Wikipedia unter einer freien wp:Creative Commons|CC-Lizenz zur Verfügung stehen – und damit der ganzen Welt. Schon 2009 hatte es, ebenfalls in Hannover, das wp:Wikipedia:Hannover/Projekt Landtag|erste Landtagsprojekt in Deutschland gegeben, damals übrigens noch ohne Wikimedia Deutschland.

Gestern habe ich mir dann mal angeschaut, was bei solche einem Projekt so passiert und bin in aller Frühe (Metronom um 7:07 Uhr) nach Hannover gefahren, um einigermaßen pünktlich anzukommen. Den Landtag erreicht, lotsten mich die Sicherheitsaufpasser dann auch direkt zu den Wikipedia-Kollegen in die obere Wandelhalle. Dort waren alle schon fleißig im Aufbau begriffen. Und ich packte mit an, half, eine Blitzanlage zusammenzusetzen. Durchaus kein leichtes Unterfangen für einen handwerklich-praktisch eher Unbedarften wie mich. Doch irgendwann stand das Ding.

Ich posiere zur Probe und werde zurechtgerückt. (Foto: Marcus Cyron, CC-BY-SA 3.0)

Insgesamt gab es fünf Stationen, die die Politiker durchlaufen sollten. Als erstes wurden sie – nach Empfang mit Gummibärchen und Wikipedia-Merchandise wie Bleistiften, Pins und Aufklebern – in die Maske gebracht. Dort warteten Kosmetik-Auszubildene von der BBS Springe auf die Damen und Herren Volksvertreter. Anschließend gab es drei Fotostationen, an denen je unterschiedliche Fotografen mit unterschiedlicher Ausrüstung die Fotos machten. Eine Fotografengruppe war nicht von Wikipedia, sondern die Foto-AG vom Gymnasium Melle. Zuletzt konnten die Politiker einen Blick auf den Artikel über sie werfen, ihn kommentieren und Verbesserungen und Korrekturen anregen, die ein Wikipedia-Autor dann umsetzte und dabei zeigte, wie das funktioniert.

Ich stehe am Empfang, aber bin natürlich trotzdem neugierig, was andernorts passiert. (Foto: Marcus Cyron, CC-BY-SA 3.0)

Der Andrang war sehr unterschiedlich, besonders, weil gleichzeitig eine Plenarsitzung stattfand. Dennoch, manchmal kam ein ganzer Pulk und wollte fotografiert werden. Oder sich zumindest am Empfang bei den Gummibärchen bedienen – das war vor allem bei der Presse äußerst beliebt. Manche Politiker kamen allein, andere in Grüppchen. Bei wieder anderen hat sich zuerst der Referent erkundigt, wie der Ablauf ist und wie viel Zeit man einplanen muss.

Und plötzlich warteten alle nur auf einen, auf wp:Stephan Weil, unseren Ministerpräsidenten. Vorher war natürlich schon seine wp:Anke Pörksen|Regierungssprecherin da und hat die Lage gecheckt. Und plötzlich war er da, eine halbe Stunde später als angedacht. Dann ging alles ganz schnell, Maske, ein paar Fotos und ab. Mehr Zeit hatte er leider nicht.

Um 17 Uhr habe ich mich verabschiedet, um an einer Veranstaltung im Schloss Herrenhausen teilzunehmen, wp:Roger Willemsen, den ich sehr schätze, sprach dort über »Kritik und Engagement – Artikulationsformen einer außerparlamentarischen Opposition«. Spannend, aber auch intellektuell sehr herausfordernd. Dazu vielleicht später an anderer Stelle mehr. Anschließend habe ich dann zum Ausklang einige Wikipedianer in einem griechischen Restaurant wiedergetroffen, wo wir noch ein bisschen quatschten und tranken, bevor ich dann mit dem letzten Metronom um 23:36 zurück nach Göttingen gefahren bin.

Insgesamt ein spannender Tag, an dem auch ich als Nicht-Fotograf ein paar interessante Eindrücke gesammelt habe.

Alle entstandenen Fotos finden sich bei Wikimedia Commons unter wp:commons:Category:Landtagsprojekt Niedersachsen 2013|Landtagsprojekt Niedersachsen 2013.

ZESS-Stress – damals

Mit der1Zentralen Einrichtung für Sprachen und Schlüsselkompetenzen (ZESS) verfügt die Universität Göttingen über ein grundsätzlich ganz tolles Fremdsprachen- und Soft-Skill-Zentrum. Schließlich bietet sie ein breites Angebot an Kursen für derzeit 13 Sprachen, darunter neben Englisch und Spanisch auch Arabisch, Chinesisch und sogar Norwegisch und Finnisch. Auch im Bereich der Schlüsselkompetenzen kann man viel machen, zum Beispiel Seminare über Führungskompetenz und Rhetorik oder auch Stimm- und Sprechtrainings.
In diesem Gebiet hatte ich sogar 2011, bevor ich nach Finnland befahren bin, einen Kurs belegt, um das »gerollte Zungenspitzen-R« (fachlich: den stimmhaften alveolaren Vibranten [r]) artikulieren zu lernen.2 Hat geklappt!

Was nicht so gut geklappt hat, ist Folgendes: Im August 2012 wollte ich mich gerne für einen Finnischkurs anmelden, der in den Ferien stattfinden sollte. Das Prüfungsverwaltungssystem hat mir beim Anmeldeversuch mitgeteilt, dass ich die nötigen Vorraussetzungen für den Kurs nicht erfüllte. Es handelte sich um einen Kurs der Grundstufe III (also etwa GER-Niveau A2), aber das sollte kein Problem sein, schließlich war ich in Finnland und hatte davor auch schon Kurse besucht.

Obligatorisch ist ohnehin ein Einstufungstest, den man in der ZESS absolvieren muss. Frohen Mutes wollte ich das also machen, um mich danach für den Ferienkurs anmelden zu können. Leider gab es gar keinen Einstufungstest für Finnisch. Super. Dann habe ich gedacht, ich zeige meinen FlexNow-Ausdruck vor, wo zwei alte Kurse, die ich bei den Finnougristen gemacht hatte, verzeichnet sind. Damit bin ich dann zielsicher zum Prüfungsamt der ZESS gelaufen.

Dort erwartete mich eine sehr hektische Stimmung und ich sollte wohl einfach schnell abgespeist werden. Es sei gerade die Anmeldephase und außerdem habe sie jetzt sowieso keine Zeit, teilte mir die Mitarbeiterin wirsch mit. Nachdem ich nicht locker gelassen habe, wollte sie die Beauftragte für nordische Sprachen anrufen, hat dann aber festgestellt, dass sie nicht verfügbar ist. Die FlexNow-Kurse könne man sowieso nicht anerkennen, weil man ja gar nicht wüsste, welches Niveau sie genau hätten. Und wenn ich einen Kurs »Finnisch für Fortgeschrittene I« absolviert hätte, dürfte ich auch nicht den Grundstufe-III-Kurs besuchen, weil ich eh schon ein höheres Niveau hätte!

Herrje! Was für ein Theater! Also habe ich einen Schein von meinem allerersten Finnischkurs rausgesucht, noch von der Uni Gießen. Da war natürlich das Problem das gleiche. Also sollte ich zu den Finnougristen, die das Niveau einstufen sollten (was sie freilich auch nur anhand der Gießener Modulbeschreibung können, und dann kann es auch gleich die ZESS selbst machen). Dort wurde ich auch komisch angeguckt, und am Ende kam nichts bei meinem Besuch dort heraus.

Zwischenzeitlich hatte ich der Dozentin eine E-Mail geschrieben:

Morjens K.
Mä oon Stefan ja olin vaihto-opiskelija Turussa viime vuonna. Aikaisemmin olin jo TS:n kurssilla täällä Göttingenissä (Finnisch für Anfänger II ja Fortgeschritte für Fortgeschrittene I), mut valitettavasti en vielä voin puhua suomea hyvin. Mulla on vain huono sanasto ja siis ajattelin mennä kurssille Grundstufe III loma-ajassa. Täytyykö mun tehdä Einstufungstest vai olisiko ookoo jos lähettäisin sinulle flexnow-tiedot? Ja mikä on kursin oppikirja? Kiitti ja moi!3

Bei ihr klang noch alles optimistisch, sie könne mich, wenn ich meine Daten schickte, beim Prüfungsamt eintragen.
Das hat dann natürlich auch nicht geklappt. Und am Ende wurde der Kurs gestrichen. Zu wenige Teilnehmner.

Mag sein, dass mein Niveau für diesen Kurs zu hoch gewesen wäre. Allerdings bin ich mir da weder sicher, noch denke ich, dass das besonders geschadet hätte. Ich hätte evtl. anderen Kursteilnehmern helfen können und selbst natürlich auch noch etwas neues gelernt. Gegen Wiederholung ist nie etwas einzuwenden, und außerdem ist jeder Kurs verschieden und auch auf der angeblich gleichen Niveaustufe lernt man immer etwas anderes. Das ist doch völlig normal und soll auch so sein. Umso mehr finde ich es schade, dass ich den Kurs nicht besuchen durfte. Bei Kursen, die überlaufen sind, verstehe ich ja, dass man den Zugang (stark) regulieren muss. Aber bei Finnisch? Vielleicht wollte die ZESS auch einfach das Honorar sparen.

Vielleicht schaue ich bald mal, ob es mittlerweile einen Einstufungstest gibt, nach sieben Monaten. Allein aus Neugier, was dabei rauskommt.